Mittwoch, 16.01.2013

Happy Birthday, Papa!

Meine Lieben, ich möchte meinen heutigen und ersten Blogeintrag aus Südafrika meinem Papa widmen, denn er hatte gestern Geburtstag! Alles Gute! =) Ich habe mir extra einen Internetstick geliehen, damit ich Dir pünktlich eine kleine Freude machen kann, auch wenn ich so weit weg bin. Und euch anderen natürlich auch, aber leider war die Internetverbindung so miserabel, dass das leider nicht möglich war.. Also versuche ich es heute ganz früh am Morgen noch einmal!

Also, vorab erst einmal - wo bin ich hier überhaupt? ^^

Die ersten 4 Wochen meines Südafrikatrips verbringe ich in der südafrikanischen Provinz Mpumalanga. Die nächstgelegene Großstadt ist Nelspruit, man fährt ca. 45 Minuten mit dem Auto. Das nächste Dorf heißt Kaapsehoop und der Ort, in dem ich wohne, heißt Berlin. Also bin ich gar nicht so weit weg von euch! ;P Ich wohne direkt in den Drakensbergen und direkt im Wald, er nennt sich Berlin State Forrest. Ich wohne hier zusammen mit meinen Gastgebern Leon und Mariska, sie arbeiten zusammen auf einer Pferderanch. Außerdem arbeiten dort noch Christo, der Gründer der Ranch, und Linda, sie hat dort einen kleinen Shop und ein Büro. Alle sind wirklich wahnsinnig nett und hilfsbereit! Die knapp 40 Pferde (alles Wallache), leben völlig ohne Stall oder Paddock und können mit den hier lebenden Wildpferden einfach frei herumlaufen. Wenn sie dann für Ausritte gebraucht werden, werden sie ganz einfach eingetrieben, die Pferde wissen ganz genau, wo ihr Zuhause ist. Toll! Ich habe ein eigenes kleines Häuschen mit 3 kleinen Räumen und einer Toilette, mehr als ich erwartet habe! Allerdings ist der Lebensstandard hier auf dem Land eher gering. Mein Häuschen hat keinen Bodenbelag und keine Tapete, eine der beiden Außentüren ist nur provisorisch befestigt, links und rechts eine Lücke und nur ein Vorhang davor. Das heißt, wenn es regnet, ist der ganze Boden dort nass. Wenn es nachts regnet, kann man kaum schlafen, weil der Regen so laut gegen das Wellblechdach prasselt, dass man denkt, man steht mitten in einem Sturm. Aber irgendwie passt das hier alles hin und ich habe mich nach dem ersten kleinen „Kulturschock“ schnell erholt, man gewöhnt sich an so vieles.. Zum Beispiel, dass man jeden Tag unglaublich dreckig nach Hause geht, weil es einfach unvermeidbar ist, wenn man mit Pferden oder generell auf dem Land arbeitet. Aber wisst ihr was.. Irgendwie genieße ich das alles. Diese Leute leben wirklich hautnah mit der Natur und haben eine viel lockerere Art, mit Dingen umzugehen. Sie sind unglaublich optimistisch und hilfsbereit und dankbar und immer fröhlich, egal ob sie gerade hart arbeiten oder sonst etwas tun. Einfach nur liebenswert! Muss wohl an dem vielen Sonnenlicht liegen.. Gestern hatten wir fast unerträgliche 38° C in Nelspruit (auf den Bergen ist es immer viel angenehmer und kühler!), aber heute regnet es schon den ganzen Tag, also hat es sich deutlich abgekühlt. Sehr viel angenehmer, aber die Südafrikaner bibbern nun bei 21° C und wundern sich, warum ich trotzdem mit kurzen Hosen rumrenne. ^^ Tja, natürlich hat sich die kleine blasse Deutsche gleich am zweiten Tag einen schönen Sonnenbrand eingefangen und kam nach dem Ausflug an einen Wasserfall blitzeblau und zerschunden zurück. ^^ Das passiert eben, wenn man ein Stadtkind in der Natur aussetzt. Aber es war einfach nur geil! Der Weg zum Wasserfall war fast komplett unerschlossen, man musste über glitschige Felsen und umgestürzte Baumstämme und dorniges Gebüsch klettern. Bei vielen Dingen hätte ich am liebsten gesagt „Ich kann da nicht lang“ oder „Das geht nicht“. Aber wenn alle dort lang gehen, geht man eben mit. Und ich habe mich dabei richtig gut gefühlt! Denn es ging. Und vielleicht ist das auch eine kleine Lektion für mich, nicht gleich aufzugeben oder zu denken, ich könne es nicht. Ich kann es nämlich!

Da ich nun einige Tage keinen Zugriff auf Internet hatte, habe ich alle meine Gedanken und die Geschehnisse in einem kleinen Büchlein notiert. Ich hoffe, es ist interessant für euch und lässt euch ein bisschen spüren, was ich so jeden Tag erleben darf. Aber lest selbst. ;-)

Sonntag, 06.01.2013, 14:04 Uhr

Bin gerade in meinen Zug Richtung Frankfurt/Main eingestiegen. Mutti, Papa, mein Bruder Christian und seine Freundin Sandra haben mich zum Bahnhof gebracht und am Gleis verabschiedet. Ich werde sie nun für fast 3 Monate nicht sehen. Krass. Es regnet und es ist ziemlich grau und trüb und natürlich kalt. Ich höre Musik mit dem Music-Cube, den mir Thomas geschenkt hat und meine Gedanken überschlagen sich. Gerade an Schkopau vorbeigefahren. Jetzt gibt es kein Zurück! Gut so. Um 17:49 Uhr soll mein Zug planmäßig direkt am Flughafen ankommen. Gerade kam der Schaffner und hat meine Fahrkarte gelocht. Fahre durch hässliches Industriegebiet – Leuna.. Habe Bedenken, dass am Flughafen irgendwas schiefgeht, der Koffer zu schwer ist oder so.. Hoffentlich nicht. Erster Halt – Weißenfels. Alles sieht total trostlos aus – echt furchtbar. Ich denke, es ist genau das Richtige, wegzugehen, in den südafrikanischen Sommer! Versuche jetzt, ein wenig zu schlafen.

19:25 Uhr

Bin heile in Frankfurt angekommen und warte nun auf’s „Boarding“. Habe Olivia Jones und diesen komischen Prinzen von Anhalt gesehen, und mitgekriegt, wie sich das Flughafenpersonal über ihn lustig gemacht hat. Sehr amüsant. ^^ Habe irgendwie Kopfschmerzen. Mein Koffer hat haargenau 20 kg gewogen, unsere Waage zu Hause muss kaputt sein. Ich wusste immer, dass die viel zu viel anzeigt. ;D Gehe jetzt zur Wartehalle „B“, wo ich dann auch zum Einsteigen hin muss. Wuhu, jetzt wird’s ernst!

Montag, 07.01.2013, 07:45 Uhr

In einer halben Stunde wird die Maschine in Johannesburg landen. Es war ein langer Flug mit wenig Schlaf und Kopf- und Bauchschmerzen, aber ich hatte einen sehr netten Sitznachbarn. Ein Schotte, der über Weihnachten zu Hause war und nun zum Arbeiten nach Südafrika fliegt. Wir haben uns sehr nett unterhalten. Als die Maschine startete, sagte er zu mir „That’s the beginning of the adventure of your life!“ („Das ist der Beginn des Abenteuers deines Lebens!“). Hoffen wir das beste. Es ist draußen sehr hell, ich kann trotz Fensterplatz nicht viel sehen, vielleicht kann ich ein paar Fotos während der Landung machen. Hoffentlich finde ich mich auf dem Flughafen zurecht, denn ich muss um 10:00 Uhr gleich weiter nach Nelspruit fliegen.

20:36 Uhr

Ich bin in Südafrika. Ich BIN in Südafrika. ICH BIN IN SÜDAFRIKA!!!

Es ist so wahnsinnig viel passiert in den letzten Stunden. Ich hatte zwei aufregende Flüge (der zweite war in einer richtig kleinen Maschine für nicht einmal 40 Passagiere) und wurde in Nelspruit von meinem Gastgeber Leon empfangen. Er ist sehr nett, aber er spricht leider etwas undeutlich und er muss denken, ich sei ein wenig blöd ^^ Der Pilot meines Fliegers nach Nelspruit ist ein alter Schulkumpel von ihm und wir haben ihn ein Stück mitgenommen. Als Leon sich entschuldigte, dass er sich nicht mit mir befasst, wollte ich sagen „I’m well entertained“ („Ich bin gut unterhalten“ – und das war ich, es gab so viel zu sehen!) sagte ich „educated“ (gebildet) – sehr peinlich! ^^ Aber ich konnte es zum Glück schnell richtig stellen. Leon ist nicht nur ein Farmer, er ist auch ein Safari-Ranger im berühmten Krüger-Nationalpark, deswegen fährt er ein Panorama-Safari-Auto, wo bis zu 11 Leute reinpassen. Wir fallen also sehr auf, denn es gibt viele Schwarze, die von uns mitgenommen werden wollen. Anderenfalls müssen sie mit ihren Einkäufen und ihren Kindern kilometerweit laufen. Irgendwie traurig. Ich denke oft an Thomas und vermisse ihn sehr und immer wenn ich von ihm erzähle, habe ich Tränchen in den Augen. Hoffentlich geht es ihm gut. Ich habe völlig umsonst ein Moskitonetz und wahnsinnig teure Malaria-Tabletten gekauft, hier gibt’s keine Moskitos! -.-* Na ja, besser als krank zu werden. Habe mir als allererstes eine südafrikanische Simkarte für mein Handy gekauft, aber irgendwie funktioniert es nicht. =/ Die Landschaft, das Wetter und die Menschen sind total toll, aber trotzdem vermisse ich mein Zuhause und meine Familie.. Hoffentlich nimmt das noch ab! Die Pferde sind der Wahnsinn.. Total groß und schön und die 4 Hunde sind auch alle total niedlich – Lady, Daisy, Flee und Matarka, alles mehr oder minder schöne Promenadenmischungen, sehr aufgeweckt und liebenswert! Mariska ist auch sehr nett, sie hütet momentan einige Kinder aus Mosambik, 8-13 Jahre alt, die eine Art Ponycamp machen und alle reiten lernen, so wie ich. Sie sind wahnsinnig lieb und lebhaft. Außerdem ist eine Mutti der Kinder dabei, Mirka. Sie ist Deutsche und sehr nett und irgendwie tut es gut, zwischendurch auch mal Deutsch zu sprechen. Es war auch schön, mit meinem Papa zu telefonieren, aber sehr teuer! Ich hoffe, es geht allen gut! Die Geräusche hier sind toll, wie im Busch eben. Lauter zirpende Grillen und andere Insekten. Morgen wartet ein aufregender Tag auf mich, also werde ich nun schlafen gehen. Gute Nacht, Südafrika! <3

Mein eigenes Häuschen =) Mein Zimmer

Dienstag, 08.01.2013, 22:12 Uhr

Wow, was für ein Tag! Es ist schon etwas spät, aber ich möchte noch etwas schreiben, bevor ich schlafen gehe. Heute hatte ich den ersten Ausritt meines Lebens und es war wundervoll! Mein Pferd hieß Sultan und ich musste kaum etwas machen, er ist von alleine getrabt oder angehalten. Danach gab es mittags „Fatcoek“ – eine Art herzhaftes Quarkbällchen, natürlich ohne Rosinen. Es wird wie ein Brötchen aufgeschnitten und man kann geraspelten Käse oder Marmelade (oder beides zusammen – schmeckt echt gut! ^^) dazu essen. Heute gab’s noch ein bisschen Sauce Bolognese vom Vorabend. Auch nicht schlecht. Zum Frühstück gab es Müsli bei Leon und später, mit den Kindern, „Papp“ oder so ähnlich, es ist eine Art Griesbrei oder Haferschleim aus Maismehl – total ekelig, ich fand, es schmeckte nach ausgelassenem Schweinefett. Bäh. Nach dem Lunch sind wir auf offener Ladefläche zu einem Wasserfall gefahren und haben dort gebadet, total erfrischend, aber meiner Meinung nach ziemlich gefährlich mit all den Stromschnellen und Felsen und so. Ich hab mich an Dornen, Stöcken und Steinen verletzt. =( ^^ Zum Abendessen gab es „Chicken a lá King“, eine Art Hühner-Frikassee mit Reis. Mein Englisch wird langsam besser, teilweise ertappe ich mich dabei, auf Englisch zu denken. Aber ich denke, das ist echt gut so.

Donnerstag, 10.01.2013, 20:49 Uhr

Bedtime again.. Ich möchte kurz über die letzten zwei Tage schreiben. Gestern hatten wir einen tollen Ausritt durch den Wald, diesmal bin ich auf Baobab geritten, ein fuchsbraunes, eher faules und dickliches Pferd. Es wollte nie traben, wenn ich das wollte. ^^ Danach waren wir wieder am Wasserfall, diesmal ohne größere Blessuren. =P Zum Mittag gab es leckere selbstgemachte Hamburger und zum Abend einen Auflauf mit Nudeln und Käse und frischen Tomaten und Würstchen. Ganz okay. Außerdem hatte der Hofbesitzer Christo seinen 55. Geburtstag und die Kinder haben einen Kuchen aus „Horse Poo“ (Pferdeäpfeln) gemacht, am Abend gab es dann einen richtig leckeren Schokokuchen, ganz ohne Poo. =)

Heute haben wir wieder einen Ausritt gemacht, diesmal wieder auf Baobab. Diesmal hatte ich eine kleine Gerte mit, damit ich ihn ein wenig besser antreiben kann. Danach gab es Lunch, Kartoffelspalten und mit Fleisch gefüllte Teigtaschen. Danach sind wir mit den Kindern runter in die Stadt nach Nelspruit in eine Shopping-Mall gefahren, dort habe ich mir 2 preisgünstige Jeans zum Reiten gekauft. Und zum ersten Mal habe ich mit meiner Kreditkarte gezahlt. Yeah. Danach sind wir zu „Wimpy“ essen gegangen, eine FastFood-Kette. Mal sehen, was der nächste Tag bringen mag..

 

Samstag, 12.01.2013, 15:25 Uhr

Seit 4 Stunden machen wir bereits „Siesta“, eine gute Gelegenheit, um von gestern zu berichten. Gestern war der letzte Tag mit den Kiddies aus Mosambik. Nach dem Frühstück hatten wir wieder einen Ausritt, zum dritten Mal auf Baobab, aber diesmal war er echt umgänglich und hat meistens das gemacht, was ich wollte. Die Reitgerte brauchte ich kaum. Danach gab es wieder Fatcoek mit Käse und Marmelade. Danach waren wir wieder am Wasserfall, wo ich mir einen tierischen Sonnenbrand eingefangen habe – man oh man.. Nach dem Baden waren wir in 2 verschiedenen Höhlen – that was totally awesome! Wir mussten richtig klettern – meines Erachtens zu gefährlich für eine Gruppe mit Kindern, aber es war echt geil! In den Höhlen war es komplett dunkel, ohne Taschenlampe konnte man überhaupt nix sehen.Wir haben alte Tonscherben und Fledermäuse gesehen, eine hing an der Felswand und Christo konnte sie sogar berühren, ohne dass sie aufgewacht ist. Zumindest hat sie so getan. ^^ Was dann eher nicht so cool war, dass ich bemerkt habe, dass mein Portemonnaie weg ist.. =( Knapp 50 € Cash und all meine Karten sind weg.. Kann sie nirgends finden. Habe dann von Justin (ein Onkel von einem der Kinder) erklärt bekommen, wie ich mein Handy mit der südafrikanischen Simkarte richtig benutze und habe meine Eltern angerufen, damit sie meine Kreditkarte sperren können. Oh man.. Habe mit Leon mein ganzes Zimmer auf den Kopf gestellt, aber nix! Entweder habe ich es am Donnerstag in der Mall verloren oder gestern am Wasserfall oder in den Höhlen.. Keine Ahnung.. =‘( Whatever.. Ich glaube nicht, dass wir es wiederfinden.. Nach diesem Vorfall hatten wir erst einmal ein „Braai“, also einen Grillabend. Es gab Braaiwoors, eine sehr würzige Art Bratwurst. Dazu gab es wieder dieses Papp mit einer sehr leckeren Tomatensoße, das hat sogar ganz gut geschmeckt. ;) Gegen 8 sind wir dann nach Hause gefahren, nachdem ich die Mädels verabschiedet und alle gedrückt hab, natürlich auch Mirka. Dann hab ich noch ziemlich lange mit meinen Eltern telefoniert und versucht, Thomas anzurufen, aber sein Handy ist anscheinend aus oder er hat bereits eine afghanische Nummer, von der ich noch nix weiß.. =(

20:49 Uhr

Wow, ich habe soeben meinen ersten Moskito gesehen. Und getötet. Wuhu, aufregend. Heute war echt chillig. Als erstes haben Leon, Angus und ich (Angus war der einzige Junge in dem Ponycamp und er lebt in der Nähe von hier, er wurde heute von seiner Oma abgeholt) etwas Grünschnitt weggebracht und haben dabei Wildpferde gesehen. Einfach klasse! Dabei ist leider der Anhänger kaputtgegangen und wir mussten ihn demontieren und beiseite tun – this is Africa! ^^ Danach sind wir mit Mariska nach Nelspruit gefahren, um Teile für den Anhänger zu kaufen und um das Auto reparieren zu lassen (oder eher den Reifen, ich glaube er hatte einen Platten). Wir haben Biltong (Trockenfleisch) und Eis gekauft.. Hm, lecker! Danach haben wir lange Mittagspause gemacht, von 11:30 Uhr bis 16:30. ^^ Danach habe ich etwas mit den Hunden gekuschelt, Leon beim Rasenmähen zugesehen, Sekt getrunken und danach gab es Dinner.. Ein ganzes Huhn für uns 3, dann eine Art kleiner Kürbis, Reis, Soße und Riesenchampignons mit Käse überbacken.. Ich sags euch, echt geil! Dann haben wir etwas TV geschaut (wie jeden Abend) und dann habe ich nochmal mit meinen Eltern telefoniert. Papa war auf der Polizei wegen des Portemonnaies. Ich glaube, ich muss hier auch noch Anzeige erstatten. Vielleicht am Montag.

Sonntag, 13.01.2013, 20:13 Uhr

Jeder Tag hier ist ein Erlebnis! Selbst an einem Sonntag, wenn wir nicht mit den Pferden arbeiten. Am Morgen habe ich mit Mariska einen Film geschaut – Mr. Deeds. Danach bin ich mit Leon und Christo nochmal zu einer der Höhlen und zum Wasserfall gefahren, um nach meinem Portemonnaie zu suchen, aber nix! Morgen werden wir zur Polizei gehen und meine Papiere als vermisst melden. Zwischendurch haben wir Sand und alte „brickstones“ in der Pampa gesammelt und zur Farm gebracht – sie wollen das Paddock neu pflastern. Danach sind wir alle baden gegangen, diesmal aber an einen anderen Ort. Aber es gab dort ähnliche Stromschnellen. Wir mussten mit Schuhen und sämtlichen Sachen knietief im Wasser waten und ein Hund wurde fast weggespült! Außerdem haben wir eine tote Schlange gesehen – sie ist gestorben, weil sie versucht hat, eine andere grüne Schlange zu fressen, die exakt gleich lang war. Die Schwanzspitze der anderen Schlange guckte noch aus dem Maul heraus, so haben wir die grüne Schlange herausgezogen. Echt ekelig! Christo hat beide Tiere in den Busch geworfen und eine hat sich um einen Ast gewickelt. ECHT ekelig! ^^ Dann haben wir sogar ein kleines Chamäleon gefunden, es war braun und total NIEDLICH!!! ^_^ Außerdem ist es wahnsinnig selten, dort auf ein Chamäleon zu treffen, wie ich mir hab sagen lassen. Am Ende haben wir noch ein paar wilde Him- und Brom- und Wasserbeeren gepflückt. Jammie =) Am Abend hatten wir dann Dinner bei einer Bekannten, Myral (oder so ähnlich), die hier um die Ecke wohnt. Es gab Hühnchencurry mit Reis, echt richtig geil. Sie hat genau so ein Haus wie Leon und Mariska, aber es ist alles viel aufgeräumter und sauberer. Ein reiner Frauenhaushalt eben. Habe dann noch mit meinen Eltern telefoniert und ihnen die genaue Adresse von hier durchgegeben, weil sie mir ja nun eine neue Kreditkarte schicken müssen. Hach, so was Dummes...

Lady, Flee und Julie

Dienstag, 15.01.2013, 20:49 Uhr

Es ist wieder längst Zeit fürs Bettchen, aber erst wollte ich noch meinen Eintrag online stellen. Tut mir leid, dass ich nun keine Fotos und Video hochladen kann, wie gesagt, meine Internetverbindung ist ein Graus und es dauert wirklich STUNDEN bis irgendwas lädt, wenn es nicht vorher abstürzt. Furchtbar. Ich werde all dies also nachreichen, wenn ich Gelegenheit dazu habe. =P Okay, lasst mich also von gestern und heute berichten. Gestern war ich mit Leon bei der nächsten Polizeistation, um den Verlust meiner Papiere zu melden, aber irgendwie war das alles mehr als suspekt. Die Dame wollte weder meinen Namen wissen, noch, was in dem Portemonnaie drin war.. Wahrscheinlich passiert das dort so häufig, dass die sowas schon gar nicht mehr ernst nehmen. Whatever. Danach bin ich mit Leon und Christo nach Nelspruit gefahren, um den Anhänger reparieren zu lassen, was echt eeeeewig gedauert hat und es war sooo heiß in dieser dämlichen Garage! Am Ende saß ich mit einer sehr netten Dame und einem Glas Wasser im wohlklimatisierten Büro, ich glaube ich wäre sonst umgekippt. Danach haben wir noch säckeweise Futter für die Pferde eingekauft und etwas gegessen. Als wir dann wieder auf der Ranch waren, haben wir alle Futtersäcke ausgekippt, gemischt und in ein riesiges Futtersilo gefüllt, ich hab glaub ich noch nie so schwere Säcke geschleppt. Als wir damit fertig waren, war es auch schon ziemlich spät, wir sind dann nach Hause gefahren und haben Abendbrot gegessen, es gab French Toast – sehr interessant. Diese Nacht habe ich kaum geschlafen, ich glaube ich bin wirklich alle halbe Stunde aufgewacht und konnte ganz schwer wieder einschlafen.. Grund war der starke Regen, der wirklich unglaublich laut auf meinem Dach ist. Heute hat es dann auch den ganzen Tag nur geregnet, das einzige, was wir heute machen konnten, war, im Trockenen die ganzen Zaumzeuge und Sattel zu ölen. Eine sehr schmutzige Angelegenheit. Mehr war heute einfach nicht drin. Aber was wahnsinnig toll war: Wendy, unsere Haushälterin, hat mein Portemonnaie gefunden!!! =) Ich war so erleichtert, der ganze Stress umsonst.. Nun ja.. Und was noch schöner war: Thomas hat mich aus Afghanistan angerufen und mir gesagt, dass es ihm gut geht.. =) Es war toll, von ihm zu hören! Mariska war den ganzen Tag in Nelspruit unterwegs, sie war einkaufen und beim Friseur, wirklich chic =) Außerdem hat sie Lady und Flee schären lassen, die sehen jetzt ganz anders aus! Und vor allem sauber! Die kleinen Schweinchen sind der Hauptgrund für Dreckwäsche hier.. Vor allem für meine, denn ich kuschle die ganze Zeit mit den kleinen Dreckspatzen.. =P Sie sind aber auch wirklich süß! Matarka kommt immer zu mir nach vorne, und setzt sich auf meinen Schoß, wenn wir Auto fahren. Uiui. =) Zum Abend gabs heute Putenschnitzel mit Kartoffelspalten und einer Pfeffersoße, war jetz nich so der Hit, aber ganz ok. Als ich dann in meinem Zimmer war, habe ich eine kleine Eidechse oder einen Gecko an meiner Wand entdeckt, doch als ich dann endlich meine Kamera gefunden hatte, war es weg.. Ich hoffe, es ist auch wirklich weg und nicht noch irgendwo unter meiner Decke. ^^ Ich denke, speziell für Arachnophobiker wäre das hier kein guter Ort, denn DIESE Viecher sind hier wirklich überall, und ich rede hier nicht von kleinen süßen deutschen Hausspinnen.. Wie auch immer, es ist langsam echt spät für hiesige Verhältnisse (wir stehen sehr früh auf und gehen auch sehr früh zu Bett) und ich bin ziemlich müde. Gute Nacht ihr Lieben!

Lady und Daisy Matarka  Flee