Montag, 15.04.2013

New Adventures are yet to come..

Donnerstag, 28.02.2013

Am Morgen ging es mir schon wieder deutlich besser und ich entschied mich, heute wieder mit auf Tour zu gehen. Selomia teilte uns mit, dass am Montag 4 (!!!) weitere Volunteers ankommen würden. Das heißt, wir müssen uns die kleine Küche, den Kühlschrank und das Bad dann zukünftig zu acht teilen! Es war ziemlich bewölkt und es sah bereits sehr nach Regen aus, aber wir sind trotzdem rausgefahren. Doch gearbeitet haben wir nicht, sondern nur wieder mal Dolophia gepflückt und sinnlos rumgefahren. Als es dann anfing, zu regnen, spannten wir eine Plane über die Ladefläche und wir mussten uns alle hinsetzen – wir waren immerhin 10 Personen! Es war also echt eng, aber total gemütlich. Wir fuhren dann also schnell an einen trockenen Ort, um die Lunchpause um einige Stunden vorzuziehen und zu warten, bis der Regen aufhört. Er hörte aber nicht auf, also fuhren wir dann erst gegen 3 wieder zurück, damit wir pünktlich zum Feierabend wieder im Main Camp waren. Und dann geschah etwas Wunderbares. 2 Löwen stolzierten die Straße entlang, etliche Touristenwagen hatten sich angesammelt und es schien, als würden sie mit den Autos spazieren gehen. Wir konnten die Löwen zwar wegen der Plane nur am hinteren Ende des Pick-Ups sehen, aber der Moment, in dem wir nur einen halben Meter an diesen stolzen Tieren vorbeifuhren, war einfach gigantisch. Danach waren wir alle so voller Euphorie, dass wir wieder anfingen, zu singen. Erst wieder die Lieder, die wir auch schon einst im Nyathi gesungen haben, ich habe mir diesmal eine zweite Stimme dazu ausgedacht. Dann hat jeder seine Nationalhymne gesungen, die südafrikanische zuerst, dann die österreichische, dann die schweizerische und schließlich die deutsche. Es war fantastisch!

Freitag, 01.03.2013

Heute sind wir wieder früh aufgestanden, es war arschkalt und Terror gab mir, lieb wie er ist, seine mir viel zu große Jacke. Ein Game Capture stand wieder an. Nachdem wir erst einmal eine Stunde gefahren sind und dann bemerkten, dass wir gar kein Gewehr dabei hatten und es erst holen mussten, sind wir nach Colchester gefahren und haben in der Nähe einer weiteren Lodge (mit der wir später auch unsere eigene Erfahrung machen durften) die Büffel aufgespürt. Dort lernte ich dann auch Yentl und Eleen kennen, die beiden Studentinnen aus dem Woody Cape, welche Sabine und Rebecca vor einiger Zeit besuchten. Erst erschienen 2 Büffel auf einem offenen Feld, doch wir wollten die ganze Herde. Aus dem Veterinär-Wagen ertönte aus einem Megaphon ein Büffelgeräusch. Wie wir später erfuhren, war das ein Ruf, den die Büffel ausstoßen, wenn sie beispielsweise von einem Löwen angefallen werden und um Hilfe rufen. Total genial, denn so wurde schnell die gesamte Herde zusammengetrommelt. Wenig später waren dann auch schon 3 der Büffel gedartet (also mit dem Narkosegewehr geschossen) und wir luden sie erst auf eine Bahre, auf dieser dann in den Pick-Up und dann in einen großen Truck. Total aufregend. Die Büffel waren nicht wirklich bewusstlos, sie konnten sogar ihren Kopf heben. Allerdings ließen sie alle ihre Zunge heraushängen und konnten sich nicht bewegen. Nachdem sie im Truck verstaut waren, sind wir wieder ins Main Camp gefahren, wo sie dann zu den sogenannten „Bomas“ gebracht wurden. Die Bomas sind großzügige Gehege mit angrenzendem Freigehege, wo die Büffel bis zur Auktion gehalten werden. Selbstverständlich so artgerecht wie möglich, die Vegetation ist genau dieselbe wie im gesamten Park und diese Riesenviecher können zwischen den Büschen verschwinden. Dann machten die Ranger erst einmal eine Pause und Rebecca und ich säuberten den gesamten Truck. So wie es dort drin aussah, hatte man das seit einem Jahr nicht mehr getan. Als sie wiederkamen, waren sie überrascht, dass wir schon so schnell fertig waren.. Da der Truck ziemlich hoch war, bot sich Sampson an, mir hinunterzuhelfen und natürlich machte ich den Spaß mit und stieg auf seine Schultern. Elegant wie ein Walross schwang ich meine Beine auf ihn und ließ mich erst eine Weile herumtragen, dann schwang er mich geschickt nach vorne und setzte mich sicher am Boden ab. Das hatte man zuletzt mit mir gemacht, als ich ein Kind war. Total cool. =) Seitdem bin ich sein Baby und er macht ständig Späße, dass mich bitte niemand anfassen soll, wenn er dabei ist. ^^ Am Nachmittag dösten Sabine und ich ein wenig im Wendy, während Jill und Rebecca vorne mit den jungen Rangern herumalberten. Als ich dann Jill anrief um mich zu erkundigen, wo sie sei und was heute noch ansteht, hörte ich nur Gelächter im Hintergrund und auch Jill war total crazy drauf. ^^ Ich sagte dann „Ich geh jetzt duschen“ und legte auf, was nun der  Spruch des Jahrhunderts ist. Es war nämlich so, dass Vujo auf einmal den Hörer in der Hand hielt (er glaubte wohl nicht, dass wirklich jemand dran war) und ich genau in diesem Moment diesen Satz sagte. Total entsetzt riss er das Telefon von sich und fragte „What means Ich geh jetzt duschen???“ und Rebecca und Jill lachten nur und übersetzten. Siha meinte dann, es wäre eine Einladung gewesen. Total fies. ^^ Seitdem sagen wir es ständig und wir lachen uns immer total kaputt. Am Abend hatten wir dann eine große Party, denn das letzte Wochenende für Sabine war gekommen. Am Montag wird sie wieder zurück nach Wien fliegen. Wir besorgten Unmengen an Bier und Wodka, haben zwei Kuchen gebacken, eine riesige Schüssel Nudelsalat gemacht, haufenweise Chips und Fleisch zum Grillen gekauft. Es war alles perfekt vorbereitet. Leider hatte sich Terror abgemeldet, sein Großvater wurde ins Krankenhaus eingeliefert und ihm ginge es wohl nicht gut. Eine Zeit lang war alles wirklich total super, doch irgendwann kippte die Stimmung etwas in die falsche Richtung. Sandhile, ein 40jähriger Ranger, der aussieht wie ein großer Knuddelbär, den wir bis dato alle total mochten, fing an, uns zweideutige Angebote zu machen und sprach von Fernbeziehung und allem möglichen Quatsch. Das war mir total unangenehm. Molla war dann auch so betrunken, dass er gar nicht mehr stehen konnte und fing an, aggressiv zu werden, um sich zu hauen und die Musik zu kritisieren, obwohl es seine eigene war. Selbst als an unseren Wendys ein ziemlich seltenes Tier zu Besuch kam, ein Black-Spotted Genet (Ginsterkatze), versicherten sie uns, es sei eine "regular housecat", obwohl es wirklich komplett anders aussah. Zumal es wohl sehr unwahrscheinlich ist, dass eine normale Hauskatze in einem Nationalpark herumläuft. Letztendlich waren wir dann froh, als alle gegangen waren und der Wahnsinn vorbei war. Diese Leute kennen einfach nicht die Grenze. Für die meisten von ihnen ist eine Party scheinbar nur dann gut, wenn sie am nächsten Tag nichts mehr davon wissen und sie werden erstaunlich schnell betrunken. Kann man nur hoffen, dass einige von ihnen sich morgen bei uns entschuldigen..

Samstag, 02.03.2013

Heute Morgen bin ich mit einem klitzekleinen Kater (nein, nicht mit einer normalen Hauskatze) aufgewacht. Außerdem nervt mich meine Erkältung tierisch, ich schmecke und rieche überhaupt nichts! Molla und sein Halbbruder Raghoo übernachteten in einem benachbarten Haus, sodass wir sie am Morgen gesehen haben – mit einem Bier in der Hand, immer noch oder schon wieder betrunken. Phillip holte uns ziemlich früh ab, gegen 7, denn heute ging es endlich zum Horsetrail nach Zuurberg. Da es ein Angebot vom Addo-Park ist, mussten wir dafür auch gar nichts bezahlen. =) Der Weg dorthin war aber echt ziemlich schrecklich. Das Ruckeln der Straße hat mich fast in den Wahnsinn getrieben, ich glaube ich hatte gestern wohl doch ein Gläschen zu viel.. In Zuurberg angekommen kamen dann auch schon die fertig gesattelten Pferde. Eines hatte nur ein Ohr und ein anderes nur ein Auge. Weeeeheheheeird. Die Sattel saßen auch nicht richtig und die Steigbügel waren total verstellt. Scheinbar war unser „Guide“ auch nur ein ganz normaler Parkranger, der von Pferden und vom Reiten überhaupt keine Ahnung hatte. Das hat man schon allein daran gesehen, wie er auf dem Pferd saß und die Zügel hielt. Ich frage mich, wie er sich zu dieser Stelle qualifiziert hat, wahrscheinlich reicht es schon aus, keine Angst vor Pferden zu haben. ^^ Der Ausritt an sich war aber eigentlich ganz nett, wir sind zwar hauptsächlich im Schritt geritten, aber dafür war die Landschaft umso beeindruckender. Zwischen uns tauchten auch mal Red Hartebeest und kleine Springböcke auf und die Hügel waren in ein rosarotes Kleid gehüllt. Ich habe es echt genossen! Der Rückweg gestaltete sich noch unangenehmer als der Hinweg, so sehr, dass ich mich hinterher nochmal hinlegen musste. Als ich wieder aufwachte, saßen Sandhile, Elliott, Molla, Raghoo und noch ein Typ, den ich nicht kannte, auf unserer Bank und hatten ein ganzes Warzenschweinbein auf einem Tablett, von dem sich jeder mit einem scharfen Messer etwas abschnitt. Dreist und immer noch betrunken wie sie waren, fragten sie nach Bier und härterem Alkohol, obwohl wir sie gar nicht eingeladen hatten! Und es war gerade mal Mittagszeit.. Anscheinend wird hier das ganze Wochenende einfach durchgesoffen! Am Abend entschlossen Sabine, Rebecca und ich uns dann, ins Orange Elephant zu fahren, bzw. uns mal wieder von Andries abholen zu lassen. Es gab 2 dieser großen Share-Jars und 3 Tequila-Shots. Widerlich – nur gut, dass ich zur Zeit nichts schmecke! Irgendwann war es dann so spät, dass wir nicht mehr zu unseren Wendys im Park zurückkehren konnten, doch zum Glück war auch Ross anwesend. Ross ist der Besitzer einer 5-Sterne-Guest-Lodge und er hat uns doch tatsächlich angeboten, eine Nacht dort zu übernachten!!! Das ließen wir uns natürlich nicht zweimal sagen und schon landeten wir in einem riesigen und luxuriösen Zelt (es war ganz schön kalt da drin!) mit einem riesengroßen Bett und allem pipapo. Normalerweise bezahlt man dafür 400 Euro pro Nacht! Wir sind total ausgefreakt und sind wie die Kaputten im Zelt rumgerannt und haben uns totgelacht! Was für ein geiler Hangover, wenn man am nächsten Tag zu dritt in einem Bett einer 5-Sterne-Lodge aufwacht. Genial!

Sonntag, 03.03.2013

Früh um 6 Uhr ging unser Telefon. Rebecca nahm ab: „Good morning, Wake up call!“. Verschlafen legte sie wieder auf, das kann ja niemals uns gegolten haben. ^^ Um 8 Uhr klingelte es dann nochmal, diesmal war es Ross, der uns anbot, bei sich zu Hause ein Frühstück einzunehmen. Das wird ja immer besser! Also holte er uns ab und wir fuhren gemeinsam zu seiner kleinen aber feinen Holzhütte, mitten im Nationalpark. Zur Tür hereingekommen standen wir auch schon direkt im Schlafzimmer. Ich verstehe nicht so recht, warum er in einer solchen kleinen Hütte wohnt, wenn er doch so eine Luxus-Lodge besitzt. Überall hingen Plakate von Autos und Basecaps von überall her und im Bücherregal waren hauptsächlich SciFi- und Fantasy-Bücher zu finden. Hier fehlt eindeutig eine Frau! Ich half dann, ein Rührei mit Toast zuzubereiten, das sah echt lecker aus! Leider habe ich aber auch das nicht geschmeckt. =( Nach dem Frühstück fuhr uns Ross zurück ins Main Camp und wir haben Jill erzählt, was sie alles verpasst hat. Sie ist in der Nacht aufgewacht und hat sich total erschrocken, weil ich nicht in meinem Bett war. Zum Glück hat Rebecca ihr vorsorglich eine SMS geschrieben, wo wir waren. Danach habe ich nochmal ein wenig geschlafen. Irgendwie war das alles ein wenig viel und durch meine Erkältung bin ich sowieso nicht so ganz auf dem Dampfer. Als ich wieder aufwachte, kam Sabines Freundin, bei der sie vor einigen Wochen zu Besuch war. Sabine hatte sich bei ihr ein Handy ausgeliehen, welches sie jetzt zurückgeben musste. Apropos Handy – ich habe meines anscheinend schon wieder verloren, ich kann es nirgends finden. ^^ Danach haben wir uns Sabines und Rebeccas Fotos angeschaut, die sie mir auf meinen Laptop gespielt haben und ich bin total begeistert! Sie sind echt wunderschön geworden.. Dann sagte ich unvermittelt „Wenn wir das nächste mal in der Stadt sind, muss ich unbedingt zum Friseur, meine Spitzen sind total kaputt!“, worauf Rebecca meinte, sie könne das doch machen. So kam es also, dass sie mir mit meiner Bastelschere eine neue Frisur verpasst hat – und das sogar richtig gut! Am Abend hat uns Sabine dann noch ins Restaurant eingeladen, ihr letzter Abend war gekommen.. Total traurig =( Wir haben uns zu viert alle so blendend verstanden und wir wussten ja gar nicht, wer da jetzt so kommt, wenn sie weg ist.. Bei Fish & Chips (die ich echt gerne geschmeckt hätte, denn es sah wieder total genial aus!) und Amarula haben wir uns wehmütig darüber unterhalten, wie schön die letzten 4 Wochen waren und wie gerne Sabine noch bei uns geblieben wäre und wie gerne wir sie noch länger bei uns gehabt hätten..

Montag, 04.03.2013

Der Tag des Abschieds ist gekommen. Bei der Besprechung um 7 Uhr war Sabine noch dabei, aber mit rausgefahren ist sie leider nicht mehr, denn Fanie holte sie halb 2 vom Camp ab um sie zum Flughafen nach PE zu fahren. Rebecca ist jedoch mit ihr noch zu einem letzten Game Drive um 9 Uhr aufgebrochen. Wir sind mit Vujo und Terror herumgefahren, zwischendurch haben wir Sampson und Lunga aufgegabelt und eine Wasserleitung nahe eines Townships repariert. Als es dann anscheinend nichts mehr zu tun gab, trafen wir die anderen Ranger in einem Vorgarten im Main Camp, wo alle ihre Waffe reinigten, aßen oder schliefen. Jeden Montag dasselbe.. Da das Wochenende zum Saufen da ist, haben alle Ranger montags einen riesigen Babalaas – das Xhosa-Wort für „Hangover“ (und eines der ersten Worte, die wir überhaupt gelernt haben). In jedem zweiten Satz hört man „Babalaas“. Da ich vom Wochenende auch noch ein wenig müde war, legte auch ich mich unter einen Baum und wurde erst wieder wach, als Poppy mir eine ziemlich große Schildkröte auf den Rücken setzte. ^^ Nach Feierabend wurde noch Laub bei den Wendys zusammengekehrt und wir haben Khulex beim Umzug geholfen. Er musste nämlich sein Wendy für die neuen Volunteers freimachen und zu Wonga ziehen. Erst hieß es, sie müssten sich auch ein Bett teilen, weil nicht 2 Betten in das Zimmer passten, was dann aber in der letzten Sekunde doch noch umgeändert wurde. Wonga gab sein breites 1,40 m Bett an Lolli, auch eine hier wohnende Nature Conservation-Studentin ab und er bekam dafür ihr schmaleres Bett, sodass dann doch noch 2 Betten hineinpassten. Trotzdem machten wir die ganze Zeit Witze darüber, wie die beiden Kerle in einem Bett schliefen und Khulex nachts fragte „Wonga, is this your torch under the blanket?“ („Wonga, ist das deine Taschenlampe unter der Bettdecke?“) Das ist seither der Brüller. Außerdem reparierten zwei Elektriker dann noch die Stromversorgung im Wendy – bei Khulex hatte sie tagelang nicht funktioniert und sein ganzes Essen im Kühlschrank ist schlecht geworden, aber für die neuen Volunteers wurde sich natürlich sofort die Mühe gemacht. Armer Khulex.. Sowieso ist er hier der absolute Außenseiter, denn anders als alle anderen ist er kein Xhosa, sondern ein Zulu. Diese beiden Stämme sind seit Jahrhunderten verfeindet und nun muss sich Khulex ständig irgendwelche Sprüche anhören.. Traurig! Ehe ich nach der Arbeit die Chance hatte, zu duschen, kamen auch schon die neuen Volunteers an. Sarah aus der Nähe von Koblenz, Manuel und Philipp, beide aus der Nähe von Heilbronn und Murugeswaran (kurz Muru) aus Singapur, der natürlich nur Englisch spricht. Sarah haben wir gleich mal geschnappt und ihr alles gezeigt und am Abend mit ihr zusammen gekocht. Eigentlich dachten wir, dass wir heute noch einkaufen fahren, doch daraus wurde nichts, was bedeutete, dass die neuen Volunteers von unseren Vorräten aßen, die wir von unserem Geld bezahlten.. Aber dafür konnten sie ja auch nichts. So wie es scheint sind alle sehr nett, blöd ist nur, dass wir uns wegen Muru immer auf Englisch unterhalten oder alles zweimal erzählen müssen.. Das nervt ehrlich gesagt ziemlich! Am Abend rief ich dann noch Ross von Jills Handy aus an und fragte ihn, ob er zufällig ein Handy gefunden hätte – zum Glück ist es mir nur in seinem Auto aus der Hosentasche gefallen – ein Glück!

Dienstag, 05.03.2013

Heute war es extrem langweilig, denn wir sind nicht mit den Rangern rausgefahren, weil sie eine Besprechung hatten. Die nächsten Wochen sollte ein Elephant-Collaring stattfinden, das heißt, dass einige Elefanten mit GPS-Halsbändern ausgestattet werden sollen.. Das klingt ja schonmal echt cool! =) Am Abend sind wir dann wieder nach Kirkwood gefahren, um für die nächsten 2 Wochen einzukaufen. Klar doch. 2 Wochen Proviant für 8 Personen und ein einziger Kühlschrank. Wie durch ein Wunder hat doch irgendwie alles reingepasst und Selomia versprach uns, einen zweiten Kühlschrank zu besorgen – 8 Volunteers waren es bisher noch nie hier gewesen und die Organisation, über die wir auch gebucht hatten, hätte wohl nicht rechtzeitig Bescheid gegeben.

Mittwoch, 06.03.2013

Heute stand mal wieder ein Buffalo-Capture an! Es war wieder unglaublich kalt.. Zwischendurch haben wir sogar noch einen Löwen gesehen, der vor einem Busch lag. Von weitem beobachteten wir, wie eine riesige Büffelherde zusammengetrieben wurde und dann wieder in den dichten Busch verschwunden ist. Als wir näher heranfuhren, sahen wir auch schon wieder 3 gedartete Büffel, die benommen im Gras lagen. Während wir die Büffel nach und nach in den Truck hievten, musste John, der Big Boss immer wieder Warnschüsse abgeben, um die anderen Büffel zu vertreiben. Büffel gelten im Übrigen als die gefährlichsten Tiere der Big 5. Die Big 5 bestehen aus dem Elefanten, dem Büffel, dem Löwen, dem Leoparden und dem Nashorn und beschreiben damit die am schwersten und am gefährlichsten zu jagenden Tiere in Afrika – der Büffel greift ohne jegliche Vorwarnung an und tötet dabei sofort. Als wir wieder zurück bei den Wendys waren, hatte sich Manuel total verbrannt. Er hatte vergessen sich einzucremen, und das, wobei er gerade total unvorgebräunt aus dem winterlichen Deutschland angereist war. Na ja, wir alle haben uns schließlich anfangs verbrannt, da muss man eben durch. =) Am Nachmittag brachte mir Selomia dann noch mein Handy vorbei – Ross hatte es wie abgesprochen im Orange Elephant abgegeben, Sharl hat es dann mit zur Arbeit gebracht und ihr gegeben. Man, ich mache auch nur Probleme! ^^ Zum Glück sind die Leute hier so unglaublich lieb und hilfsbereit..

Donnerstag, 07.03.2013

Abgefahren! Es stand mal wieder Buffalo-Capture an, doch diesmal mit einem Helikopter und einem Team, das extra aus dem Northern Cape angereist ist und sich auf solche Sachen spezialisiert zu haben scheint. Wir sind ins Nyathi gefahren und wussten erst einmal gar nicht, wie das nun vor sich gehen sollte, bis wir nach einiger Zeit etwas total Verrücktes erleben durften – der Helikopter kam zurück und darunter hing kopfüber, an allen vier Beinen festgemacht, ein ausgewachsener Büffel! Ich kann gar nicht beschreiben, wie es sich angefühlt hat, es war wie im Film! Federleicht wie auf Marshmallows gebettet wurde der Büffel herabgelassen und der Heli drehte ab zum nächsten Tier. So ging das dann noch mit 5 weiteren Büffeln. Die letzte Kuh hatte ein Kalb, welches im Innenraum des Helis, auf dem Schoß von Dave angeflogen kam.. So süß.. =)

Freitag, 08.03.2013

Heute war nicht viel los, dafür war es unglaublich heiß. Ich bin mit Sarah und Manuel ins Main Camp gefahren, wo mal wieder nur Fence Control anlag. Als wir gegen 4 Uhr wieder bei unseren Wendys ankamen, saßen Jill, Rebecca und Vujo total ausgemergelt am Tisch und baten mich, sofort die Küche aufzuschließen, wo sie sich erst einmal über den Kühlschrank und die Wasserkanister hermachten. Sie wurden im Nyathi auf Foot-Patrol geschickt und dort tatsächlich vergessen. Ihre Rucksäcke mit dem Proviant, Wasser und ihren Wendy-Schlüsseln waren allerdings bei Phillip auf dem Pick-Up, der aber nirgends zu sehen war. Irgendwann wurden sie dann von den "Working for Water"-People (die, die die Spekbooms pflanzen) mitgenommen, die zufällig an ihnen vorbeifuhren. Rebecca erzählte uns, wie sie total unvorhersehbar aus dem Busch sprang und das Auto aufgehalten hat – und wie verdutzt beide Seiten dann waren! ^^ Wir unterhielten uns noch kurz, dann bin ich schlafen gegangen weil ich mich irgendwie komisch fühlte und bin erst wieder um 10 Uhr abends kurz aufgewacht, wo natürlich alle anderen auch schon im Bett waren. So kam es dann, dass ich von nachmittags um 5 bis morgens um 6 durchgeschlafen habe. Ich hatte garantiert einen Sonnenstich!

Samstag, 09.03.2013

Everybody’s gonna surfin‘.. Heute ging es mit Andries vom Orange Elephant und seinen Kindern Zoey und Reese nach Jeffrey’s Bay, einem wohl sehr berühmten Strand für alle Surfer dieser Welt. Auf dem Weg dorthin überfuhren wir leider ein kleines Vervet-Äffchen, das plötzlich auf der Straße lief. Total traurig... =( In Jeffrey’s Bay gibt es zur Hochsaison Wellen bis zu 10 Metern. Heute erreichten sie zum Glück „nur“ knappe 2,50 Meter. Perfekt für uns! Bevor es zum Surfen ging, machten wir noch einen kurzen Abstecher zu einem eher felsigen Teil des Strandes, wo Andries einen Oktopus gefunden und für uns auf seine Hand getan hat, damit wir ihn alle mal anfassen konnten – total glibberig! Dann ging es auch schon weiter. Wir wurden gleich freudestrahlend von Reino (oder so), unserem Surflehrer begrüßt – er sah aus wie ein Löwe. Blonde, zerzauste Dreadlocks, ein Rauschebart, extrem braungebrannte Haut. Er konnte sogar ein bisschen Deutsch und sagte immer „Alles klar?“ oder „Scheiße Welle“. ^^ Er schmierte sich erst einmal zentimeterdick mit Sonnencreme ein, sodass sein ganzes Gesicht komplett weiß war. Wir bekamen alle einen Neoprenanzug und sollten zu zweit immer zwei Surfbretter tragen, links und rechts eins unterm Arm geklemmt. Dann ging es auch schon mit Trockenübungen im Sand los und nach einigen Minuten ging’s dann auch schon ins Wasser, welches mit dem Neoprenanzug trotz recht kühler 18 Grad recht angenehm war. Es hat so viel Spaß gemacht! Jill und Rebecca haben es sogar tatsächlich geschafft, ein paar Mal auf dem Brett zu stehen. Ich war eher nicht so vom Erfolg gekrönt. Nachdem ich mindestens zwei Liter Meerwasser geschluckt hatte, habe ich es irgendwann aufgegeben und mich lieber bäuchlings von den Wellen tragen lassen. War auch schön. ^^ Danach hatten wir ein tolles Mittagessen mit Andries in einem Lokal namens Kitchen Window‘s, ich hatte ein mit Parmesan überbackenes Hähnchenfilet und zum Nachtisch wieder so einen geilen Malva-Pudding. Oh mein Gott war das gut! Eigentlich war dann auch noch Sandboarding geplant, leider hatte es zuvor etwas geregnet und der Sand war zu nass. Wir entschieden uns dann also für ein wenig Shopping. Mit vollen Bäuchen sind wir dann zu einem Billabong Factory-Shop gefahren, wo alles viel billiger war als im normalen Laden. Leider hatten wir nur 45 Minuten Zeit, da die Geschäfte samstags bereits um 3 Uhr schließen. Ich habe mir eine Hose, ein T-Shirt und ein Paar Flip-Flops gekauft. Danach sind wir in einen Laden gefahren, wo es nur Muscheln gab – total genial, was die Natur für schöne Dinge zaubert und was man daraus alles machen kann! Danach sind wir nach Cape St. Francis gefahren, den Ort, an dem Andries aufgewachsen ist. Auch hier gab es einen gigantischen Strand, an dem natürlich auch gesurft wurde - nur ETWAS professioneller, als wir es vorhin versuchten. ;-) Auch die Wellen waren viel größer. Dort sammelten wir auch noch haufenweise Muscheln und besichtigten den zweitältesten Leuchtturm Südafrikas. In der Entfernung sahen wir ein riesiges Feuer, was nach Stunden anscheinend immer noch nicht gelöscht wurde. Andries erklärte uns dann, dass dieser Ort nicht von einer Feuerwehr erreicht werden könne und dass die Dorfbewohner selbst damit klarkommen müssten. Absolut krass. Am Abend entschieden wir uns dann noch, für ein, zwei Stündchen in den Orange Elephant zu gehen, dort tranken wir einen Share Jar und aßen eine leckere Pizza. =) Nebenbei wurde auf der Leinwand Rugby geschaut, die wohl populärste Sportart bei den Südafrikanern. Lange blieben wir aber nicht, denn wir waren von der ganzen Surferei echt müde und fielen schnell ins Bettchen..

Sonntag, 10.03.2013

Heute war nichts geplant. Zufällig haben wir dann aber Andries und seine Kinder vorne am Shop getroffen, wo ich eigentlich eine E-Mail verschicken wollte, was aber leider nicht ging – das W-Lan ist schon seit einer Woche defekt! Er hat uns dann auf eine kurze Safari durch den Park eingeladen, wo wir tolle Elefanten am Wasserloch beobachten konnten. Am Ende gab‘s dann sogar noch für alle ein Eis – so nett dieser Typ! =)

Montag, 11.03.2013

Heute stand endlich das Elephant Collaring an, welches ja schon angekündigt wurde. Allerdings konnten nur 6 Volunteers bzw. Studenten mitkommen. Yentl und Eleen vom Woody Cape waren wieder dabei und auch eine Studentin aus einer anderen Parksektion. Muru (den wir alle nicht sonderlich mögen) hat sich hingestellt und gemeint „Wir 4 Jungs gehen mit, also können noch 2 von euch mitkommen!“. Uns allen ist die Kinnlade runtergeklappt vor so viel Dreistigkeit. Letztendlich waren es 3 Jungs und die 3 Studentinnen, die mitkamen. Wir anderen fuhren also ins Nyathi, wo wieder mal nur langweiliges Fence Patrolling anstand. Nach Feierabend erzählten uns die Jungs dann, dass die Aktion im Main Camp wohl echt aufregend war und dass sie sogar von einem Fernsehteam begleitet wurden. Auf's Bild durften sie allerdings nicht, sie hätten ja von den Zuschauern als Touristen gehalten werden können.. Was echt traurig war – eine Elefantenkuh ist aus ihrer Narkose nicht wieder aufgewacht.. =(

Dienstag, 12.03.2013

Ich bin echt froh, dass Muru sich gestern vorgedrängelt hat, denn heute durften alle mitkommen, die gestern nicht dabei sein durften. Diesmal ging es nicht ins Main Camp, sondern ins Nyathi, wo wir zuerst noch einige Büffel mit dem Helikopter gefangen haben. Danach ging es sofort weiter, viel rasanter als sonst! Man musste wirklich aufpassen, dass man hinten auf der Ladefläche keinen Dornenbusch ins Gesicht bekam. Einmal fuhren wir direkt durch eine Elefantenherde hindurch, die sich dann trötend und schnaubend in den Busch verzogen hat. Und dann hatten sie auch schon den ersten Elefanten. Leider lag er mitten im Gebüsch, so dass man nicht wirklich an ihn herankam, aber dennoch war es ein einzigartiges Erlebnis! Weiter ging’s dann mit einem Eland (übrigens der größten Antilopenart überhaupt) welches dann auch ein GPS-Halsband bekam. Am Nachmittag wurde gelesen, Salat gemacht und 2 Teile Harry Potter geguckt.

Mittwoch, 13.03.2013

Heute ging es wieder zum Elephant Collaring, diesmal fuhren wir aber zunächst nach Colchester, wo direkt am Straßenrand 3 wunderschöne Löwenmännchen lagen. Leider konnten wir nicht anhalten, denn wir hatten ja eine Mission! Zwischendurch erhielten wir einen Funkspruch, worauf wir schnurstracks Richtung Main Camp fuhren – irgendetwas mit einem Black Rhino! Als wir dann am Ziel ankamen, rannten wir wie die Bekloppten durch den Dornenbusch, rissen uns die Beine auf, und da lag es dann tatsächlich: ein riesengroßes Nashorn! Wow! Mein erstes Black Rhino überhaupt, und dann auch noch „zum Anfassen nah“! Es sollte eine Markierung an den Ohren bekommen, was bedeutet, dass einfach ein Muster hineingeschnitten wird. Autsch! Es wurden dann noch Blut- und Haarproben genommen und jeder durfte es mal berühren und Fotos machen (die ich allerdings nicht veröffentlichen darf). Die Haut war ganz warm und nass und viel glatter als eine Elefantenhaut – einfach ein total einmaliges Erlebnis! Danach ging es dann ins Nyathi, wo wir diesmal direkt zuschauen konnten, wie zwei Elefanten auf offenem Feld ein Halsband bekamen und auch, wie einer der Elefanten vom Narkosepfeil umfiel und hinterher wieder aufstand – unglaublich schön.. Nachdem wir Mädels den Elefanten also wieder wachküssten, machten wir uns noch auf, zwei Elands zu schießen und auch mit einem Halsband zu versehen. Eines kam total torkelnd aus dem Busch heraus und tänzelte wie ein englisch dressiertes Pferd auf der Stelle.. Das sah ja so witzig aus! ^^ Was ebenfalls witzig aussah, waren unsere Gesichter.. Wir waren total paniert vom roten Staub, man hätte meinen können, wir hättens zu gut mit dem Selbstbräuner gemeint. =D Einige von uns sind dann nochmals rausgefahren, wo sie dann noch einen riesengroßen Büffelbullen gefangen haben! Der ist immerhin doppelt so schwer und so breit wie die Kühe, die wir bisher gefangen haben.. Einfach gigantisch!

Donnerstag, 14.03.2013

Heute war ein total ruhiger Tag. Ich habe mich dazu entschlossen, meinen Blog weiterzuschreiben und daheim zu bleiben, während die Mädels eigentlich bei einem Buffalo Capture dabei sein sollten. Allerdings wurde dann der Plan doch noch geändert (überraschenderweise..) und sie haben dann den ganzen Tag bei den Bomas gearbeitet, gestrichen, Schubkarren geschoben und nebenbei in der „Gruselkammer“ ein paar Warzenschweine auseinandergenommen. Da hab ich ja nix verpasst! Unsere Jungs sind heute für eine Nacht in die Nguni Lodge gefahren, die leerstehende, von der ich schon geschrieben habe. Dort muss immer ein Ranger für eine ganze Woche leben (ohne Strom und fließend Wasser), damit die Tiere die Hütten nicht zerstören und um ein wenig die Umgebung zu pflegen.. Na, da bin ich ja mal gespannt, was sie morgen erzählen!

Freitag, 15.03.2013

Heute war mal wieder ein Buffalo Capture angesagt (es müssen ja immerhin 30 Tiere gefangen werden..) und mal wieder ging es dazu ins Nyathi. 3 Stück haben wir heute mit dem Heli gefangen, danach ging es wieder zurück ins Main Camp zu unseren Wendys. Irgendwann kamen dann auch die Jungs aus Nguni zurück und sie meinten, dass es eigentlich ganz schön war, jedoch ganz schön kalt in der Nacht. Muru und Philipp machten sich dann los nach PE, sie hatten am Wochenende Tauchen und Bungee Jumping geplant.. Würd ich mich ja nieeemals trauen.. Rebecca, Sarah und ich haben dann noch ein kleines Sportprogramm gemacht – joggen und Krafttraining mit Baumstämmen und an-Ästen-Hangeln. Das war echt gut. =) Am Abend haben Rebecca und Jill dann einen wunderbaren Auflauf aus Butternut und Kartoffeln gezaubert.. Hmmm lecker! =) Später schauten wir dann noch den dritten Teil von Madagascar – Sarah und ich sind dabei zusammen auf der Couch eingeschlafen.. ^^ Die afrikanische Hitze macht eben echt müde. =P